Brian May Gitarrengenie, Wissenschaftler und Rocklegende

Brian May: Gitarrengenie, Wissenschaftler und Rocklegende

Der Name Brian May steht nicht nur für einen der größten Gitarristen der Musikgeschichte, sondern auch für einen vielseitig begabten Künstler, der weit über seine Rolle als Queen-Mitglied hinausstrahlt. Mit seiner ikonischen Lockenmähne, seiner selbstgebauten Gitarre und seinem unverkennbaren Sound hat Brian May über Jahrzehnte hinweg die Rockmusik geprägt. Doch sein Talent beschränkt sich nicht nur auf Musik – auch als promovierter Astrophysiker, Autor und Tierschützer hat sich Brian May international einen Namen gemacht. Sein Leben ist ein Paradebeispiel für kreative Vielseitigkeit, unermüdliche Neugier und tiefe Leidenschaft.

Brian May und der Aufstieg mit Queen

Die musikalische Karriere von Brian May ist untrennbar mit der legendären Rockband Queen verbunden, die in den frühen 1970er Jahren gegründet wurde. Gemeinsam mit Freddie Mercury, Roger Taylor und John Deacon erschuf er ein Klanguniversum, das bis heute Musikfans auf der ganzen Welt begeistert. Als Leadgitarrist von Queen war Brian May nicht nur für zahlreiche Soli verantwortlich, sondern auch Mitkomponist von Welthits wie „We Will Rock You“, „I Want It All“ oder „The Show Must Go On“. Der unverwechselbare Klang seiner „Red Special“, einer Gitarre, die er mit seinem Vater selbst gebaut hatte, wurde zum Markenzeichen der Band und zum Symbol für musikalische Innovation.


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Brian May und sein einzigartiger Gitarrenstil

Was Brian May von anderen Gitarristen unterscheidet, ist seine außergewöhnliche Technik. Er spielt mit einem Münzplektrum, nutzt orchestrale Arrangements und experimentiert mit komplexen Harmonien. Sein Spiel wirkt gleichzeitig majestätisch, emotional und technisch brillant. Jeder Ton scheint durchdacht, jede Melodie erzählt eine Geschichte. Auch in instrumentalen Passagen wie dem Gitarrensolo von „Brighton Rock“ zeigt sich seine kreative Meisterschaft. Brian May gilt als einer der wenigen Gitarristen, die sowohl emotional berühren als auch technisch beeindrucken können. Sein Stil ist Ausdruck seiner Persönlichkeit – bedacht, neugierig und stets auf der Suche nach dem perfekten Klang.

Brian May als Komponist und kreativer Kopf

Neben seiner Rolle als Gitarrist war Brian May auch einer der wichtigsten Songwriter bei Queen. Er schrieb nicht nur Rockhymnen, sondern auch Balladen, Folk-Elemente und progressive Stücke. Seine Kompositionen zeigen eine enorme stilistische Bandbreite, die von Heavy-Riffs bis zu orchestralen Arrangements reicht. Songs wie „’39“, eine melancholische Science-Fiction-Ballade, oder „Who Wants to Live Forever“, ein epischer Soundtrack zum Film „Highlander“, tragen eindeutig seine Handschrift. Die Tiefe und Vielseitigkeit seiner Songs spiegeln seine musikalische Bildung und seine Liebe zum Experiment wider. Brian May ist kein Künstler, der sich in Genregrenzen zwängen lässt – er erschafft seine eigene musikalische Sprache.

Brian May – Der Wissenschaftler hinter der Gitarre

Was viele nicht wissen: Brian May ist auch promovierter Astrophysiker. Noch vor dem großen Durchbruch von Queen begann er sein Studium der Physik und Mathematik am Imperial College in London. Wegen des musikalischen Erfolgs unterbrach er sein Studium, kehrte jedoch Jahrzehnte später zurück und schloss seine Doktorarbeit im Jahr 2007 erfolgreich ab. Seine Dissertation über interplanetaren Staub wurde in Fachkreisen hoch angesehen. Brian May ist damit ein seltenes Beispiel für jemanden, der sowohl in der Popkultur als auch in der Wissenschaft respektiert wird. Er veröffentlichte Fachartikel, hielt Vorträge und engagierte sich aktiv für die Popularisierung der Astronomie.

Brian May als Autor und Vermittler von Wissenschaft

Neben seiner akademischen Arbeit veröffentlichte Brian May mehrere Bücher über Astronomie, darunter populärwissenschaftliche Werke wie „Bang! – The Complete History of the Universe“, das er gemeinsam mit Patrick Moore und Chris Lintott schrieb. Seine Bücher sind so gestaltet, dass sie komplexe wissenschaftliche Themen auch für Laien verständlich machen. Dabei gelingt ihm der Spagat zwischen Unterhaltung und Bildung. Besonders bemerkenswert ist sein Einsatz für historische Stereoskopie, eine frühe Form des 3D-Sehens, für die er ein eigenes Verlagshaus gründete. Brian May beweist damit, dass Wissenschaft und Kunst kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig bereichern können.

Brian May und sein Engagement für Tierschutz

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Leben von Brian May ist sein unermüdlicher Einsatz für Tierrechte. Als überzeugter Vegetarier und Aktivist gründete er die Organisation „Save Me“, die sich gegen Fuchsjagd, Wildtierquälerei und Umweltzerstörung engagiert. Besonders in Großbritannien ist Brian May zu einem prominenten Sprachrohr für Tierschutzthemen geworden. Er setzt seine Bekanntheit gezielt ein, um auf Missstände aufmerksam zu machen und politische Entscheidungen zu beeinflussen. Auch wenn er für seine klare Haltung nicht immer nur Zustimmung erfährt, bleibt er seiner Linie treu – ein Beweis für Integrität und moralisches Engagement, das über bloßen Aktivismus hinausgeht.

Brian May nach Freddie Mercury: Die Zukunft von Queen

Der Tod von Freddie Mercury 1991 war ein tiefer Einschnitt für Queen – und für Brian May persönlich. Die Band stand am Scheideweg, und viele fragten sich, wie es weitergehen würde. Nach einer Phase des Rückzugs entschied sich Brian May, eigene Wege zu gehen, veröffentlichte Soloprojekte und ging auf Tour. Später fand Queen mit Sänger Paul Rodgers und später Adam Lambert neue Bühnenpartner, um die Musik weiterleben zu lassen. Auch wenn diese Besetzungen nie den Mythos um Freddie Mercury ersetzen konnten, ermöglichte Brian May einer neuen Generation den Zugang zur Musik von Queen. Dabei agiert er nicht nostalgisch, sondern visionär: Die Shows mit Adam Lambert verbinden moderne Elemente mit dem klassischen Queen-Erbe.

Brian May als Symbol für kreative Freiheit

Die Karriere von Brian May ist geprägt von einem beständigen Drang zur Selbstverwirklichung. Ob in der Musik, der Wissenschaft oder im gesellschaftlichen Engagement – er geht eigene Wege, ohne sich an vorgegebene Muster zu halten. Diese Haltung macht ihn nicht nur zum Vorbild für Künstler, sondern auch für Menschen, die ihre Leidenschaften leben wollen. Sein Lebensweg zeigt, dass man verschiedene Interessen nicht gegeneinander ausspielen muss, sondern sie zu einer einzigartigen Biografie verbinden kann. Brian May lebt das, was viele predigen: Authentizität, Neugier und der Mut zur eigenen Stimme.

Brian May in der Popkultur und Medienlandschaft

Auch außerhalb der Bühne ist Brian May eine prägende Figur. Er wurde in Comics, Karikaturen und Videospielen verewigt, ist regelmäßig in Interviews zu sehen und äußert sich zu politischen und sozialen Themen. Seine starke Präsenz in sozialen Medien erlaubt es ihm, direkt mit Fans zu kommunizieren und seine Meinung ungefiltert zu verbreiten. Dabei bleibt er stets höflich, reflektiert und dialogbereit – ein Verhalten, das in der oft polarisierenden Öffentlichkeit der Gegenwart nicht selbstverständlich ist. Brian May nutzt seine Plattform nicht zur Selbstinszenierung, sondern zur Aufklärung, Motivation und zum kritischen Diskurs.

Brian May und seine persönliche Bescheidenheit

Trotz seines weltweiten Ruhms ist Brian May stets bodenständig geblieben. In Interviews betont er häufig, wie dankbar er für sein Leben ist – und wie wichtig ihm Demut und Menschlichkeit sind. Seine freundliche Art, seine Offenheit gegenüber Fans und sein respektvoller Umgang mit Kolleginnen und Kollegen zeichnen ihn aus. Anders als viele Stars seines Kalibers hat Brian May nie ein Superstar-Image gepflegt. Stattdessen präsentiert er sich als Mensch, der seine Begabungen mit der Welt teilen möchte – ohne Überheblichkeit, aber mit spürbarer Leidenschaft. Diese Bescheidenheit ist vielleicht sein größter Triumph.


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Brian May heute: Zwischen Vergangenheit und Zukunft

Heute ist Brian May über siebzig Jahre alt, aber von Ruhestand kann keine Rede sein. Er steht nach wie vor mit Queen + Adam Lambert auf der Bühne, engagiert sich in der Wissenschaft, schreibt Bücher und betreibt seine Stiftung. Seine Energie und sein Engagement sind ungebrochen – ein Vorbild für aktives Altern und lebenslange Weiterentwicklung. Auch gesundheitliche Rückschläge wie eine Herzoperation im Jahr 2020 hielten ihn nicht auf. Im Gegenteil: Brian May nutzt jede Erfahrung, um neue Kraft zu schöpfen und andere zu inspirieren. Sein Leben ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass Leidenschaft keine Altersgrenze kennt.

Fazit: Brian May – Ein Universum in einem Menschen

Wenn man über Brian May spricht, spricht man über mehr als nur einen Gitarristen. Man spricht über einen Visionär, einen Denker, einen Künstler und einen Menschen mit großem Herzen. Seine Musik hat Generationen begleitet, seine Stimme für Tiere und Gerechtigkeit hat viele bewegt, und sein unstillbarer Wissensdurst hat Grenzen überschritten. Brian May ist ein Mensch, der nicht nur in den Hallen des Rock, sondern auch in den Sternen Spuren hinterlässt. In einer Zeit, in der viele nach Vorbildern suchen, ist er einer, der durch Taten überzeugt. Und auch wenn Queen einst sang „Who wants to live forever“ – Brian May hat längst bewiesen, dass manche Werke und Persönlichkeiten unsterblich sind.

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